Der Dackel, auch bekannt als Teckel oder Dachshund, ist eine der vielseitigsten und faszinierendsten Hunderassen. Diese kurzbeinigen, langgestreckten Hunde haben nicht nur einen festen Platz in der Jagdhistorie, sondern sind auch als Begleit- und Ausstellungshunde beliebt. Doch was macht den Dackel so besonders?
Ein Blick in die Geschichte
Die Geschichte des Dackels reicht weit zurück. Ursprünglich wurde er speziell für die Baujagd gezüchtet. Als sogenannter Erdhund ist er in der Lage, in enge Dachsbauten zu schlüpfen und dort eigenständig zu agieren. Besonders bei der Jagd auf Fuchs und Dachs erwies sich der Dackel als unverzichtbarer Helfer. Sein Name „Dachshund“ verrät bereits seine ursprüngliche Aufgabe: die Jagd auf Dachse.
Heute gehört der Dackel zur FCI-Gruppe 4 (Dachshunde), in der nur diese Rasse vertreten ist. Hauptsächlich wird er in Deutschland gezüchtet, unter anderem im Deutschen Teckelklub 1888, einem der ältesten Rassehunde-Vereine der Welt.
Charakter und Wesen
Der Dackel ist ein Hund mit starkem Charakter und ausgeprägtem Selbstbewusstsein. Seine Jagdvergangenheit hat ihn zu einem mutigen und eigenständigen Hund gemacht. Daher rührt seine Fähigkeit, nicht nur im Bau selbstständig Entscheidungen zu treffen.
Dackel gelten als hartnäckig, intelligent und manchmal auch etwas stur. Diese Eigenschaften machen sie zu hervorragenden Jagdhunden, können aber im Alltag eine Herausforderung darstellen. Vor einem Dackel muss man bestehen können. Eine konsequente, aber liebevolle Erziehung ist bei dieser Rasse daher besonders wichtig.
Dackel gelten zu Unrecht als weniger anhängliche Hunde. Sie fallen zwar nicht jedermann gleich um den Hals, doch gehen sie zu "ihrem" Menschen eine extreme Bindung ein, sofern sie gut geführt werden. Ihr ausgeprägtes Selbstbewusstsein kann dazu führen, dass sie auch gegenüber größeren Hunden keine Scheu zeigen – ein Verhalten, das manchmal zu Konflikten führen kann.
Aussehen und Vielfalt
Der Dackel ist bekannt für seine einzigartige Gestalt: kurzläufig, langgestreckt und dennoch muskulös. Diese Form ist das Ergebnis einer genetischen Besonderheit, der sogenannten Chondrodysplasie.
Dackel gibt es in drei Größen:
Teckel (Standard): Brustumfang über 35 cm, Gewicht bis zu 9 kg.
Zwergteckel: Brustumfang 30 bis 35 cm.
Kaninchenteckel: Brustumfang bis 30 cm.
Zusätzlich gibt es drei Haarvarianten:
Kurzhaar: Glattes, glänzendes Fell.
Rauhaar: Dichtes, drahtiges Fell mit Bart und Brauen.
Langhaar: Weiches, leicht gewelltes Fell.
Die Farbpalette ist ebenso vielfältig, von einfarbig Rot bis hin zu gestromten oder gefleckten Mustern. Schwarze Tiere ohne Brand sowie weiße mit oder ohne Brand sind jedoch gemäß FCI-Standard ausgeschlossen.
Verwendung in der Jagd
Die Baujagd ist die ursprüngliche Domäne des Dackels. Dank seiner kurzen Beine und seines schlanken Körpers kann er problemlos in unterirdische Baue eindringen. Dort soll er das Wild entweder „sprengen“ (aus dem Bau treiben) oder durch Verbellen anzeigen, wo es sich befindet.
Neben der Baujagd wird der Dackel auch für die Stöberarbeit und die Nachsuche auf krankes Wild eingesetzt. Sein feines Näschen und seine Hartnäckigkeit machen ihn hier zu einem wertvollen Helfer. Allerdings wird die Baujagd heute immer seltener praktiziert – nicht zuletzt, weil sie als besonders anspruchsvoll gilt und von Tierschützern kritisch gesehen wird.
Rückgang der Welpenzahlen
In den letzten Jahrzehnten sind die Welpenzahlen der Rasse Dackel in Deutschland stark zurückgegangen. Während in den 1970er Jahren noch rund 28.000 Welpen jährlich registriert wurden, sank die Zahl bis 2011 auf etwa 6.300. Gründe hierfür sind Veränderungen in der Jagdtradition und ein Wandel in den Vorlieben von Hundehaltern.
Interessanterweise hat der Dackel in Ländern wie Japan eine enorme Beliebtheit erlangt. Dort wurden zeitweise mehr Dackelwelpen geboren als in seinem Heimatland Deutschland.
Gesundheit und Pflege
Der Dackel ist aufgrund seiner kurzen Beine und seines langen Rückens anfällig für bestimmte gesundheitliche Probleme, allen voran die sogenannte Dackellähme. Dabei handelt es sich um eine Form des Bandscheibenvorfalls, die zu Lähmungserscheinungen führen kann.
Vorbeugende Maßnahmen:
Vermeidung von Übergewicht.
Regelmäßige Bewegung zur Stärkung der Rückenmuskulatur.
Vermeidung von Sprüngen oder Treppensteigen.
Eine weitere typische Erkrankung ist der sogenannte Pes varus, bei dem die Füße nach innen abknicken. Eine sorgfältige Zucht und regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind daher essenziell.
Der Dackel in Kunst und Kultur
Der Dackel ist nicht nur ein Jagdhund, sondern auch ein Symbol der deutschen Kultur. Er wurde zum Maskottchen der Olympischen Spiele 1972 in München („Waldi“) und ist in vielen Gemälden, Skulpturen und Geschichten verewigt. Seine unverwechselbare Erscheinung und sein Charme haben ihm einen festen Platz in der Popkultur gesichert.
Fazit
Der Dackel ist weit mehr als nur ein Jagdhund. Er ist ein mutiger, selbstbewusster und treuer Begleiter, der sowohl in der Jagd als auch im Familienleben seinen Platz findet. Seine Einzigartigkeit macht ihn zu einer besonderen Rasse, die jedoch Erfahrung und Sachverstand in der Haltung erfordert.
Wenn du dich für einen Dackel entscheidest, erhältst du einen Hund mit Charakter, Geschichte und einer Menge Charme – aber auch mit speziellen Bedürfnissen.
Falls du schon einen Dackel hältst und du ihm nicht immer zweifelsfrei kommunizieren kannst, wer dar Dackel ist und wer der Hundehalter, dann helfe ich dir gerne!
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