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Magazin: Blog2
AutorenbildThomas Hauser

Reaktive Intelligenz bei Hunden: Mythen entlarven, Verständnis schaffen

Aktualisiert: 23. Apr.

Immer öfter begegnet man in sozialen Medien dem Ausdruck "Mein Hund ist reaktiv", doch scheint der Begriff oft fehlinterpretiert zu werden. Ein reaktiver Hund ist nicht zwangsläufig ein wildgewordener Berserker an der Leine. Leinenaggression weist eher auf ein Problem auf der zweiten Stufe der Maslow'schen Bedürfnispyramide – den Sicherheitsbedürfnissen hin.


Was bedeutet also reaktive Intelligenz?

Maslow#sche Bedürfnispyramide für Hunde
Seine reaktive Intelligenz lebt dein Hund auf der obersten Stufe der Maslow'schen Bedürfnispyramide aus.

Reaktive Intelligenz bei Hunden beschreibt ein Verhaltensmuster, das aus einer bestimmten Trieblage resultiert. Kurz gesagt: Ein reaktiver Hund zeigt flexible Reaktionen auf Herausforderungen und agiert auf der höchsten Stufe der Bedürfnispyramide. Damit der Hund diese Fähigkeiten entfalten kann, müssen jedoch zuvor alle Bedürfnisse der unteren Stufen erfüllt sein.


Ein praktisches Beispiel:

Nehmen wir an, ich halte ein Leckerchen in der Hand. Ein reaktiver Hund wird alles daransetzen, um an das Leckerli zu gelangen und dazu proaktiv alles Mögliche ausprobieren. Im Gegensatz dazu wird ein weniger reaktiver Hund mich eher treuherzig anschauen, ohne sich aktiv um das Leckerchen zu bemühen.


Die Rolle eines reaktiven Hundes:

Ein reaktiver Hund eignet sich hervorragend, um eine Vielzahl von Tricks zu erlernen, selbst solche, die nicht unbedingt seiner angeborenen Trieblage entsprechen. Er ist der ideale Zirkushund, da er flexibel und lernbereit auf verschiedene Situationen reagiert.


Rasse und Reaktivität:

Border Collie
Hochreaktiv: Border Collie

Es lässt sich zumindest bedingt sagen, dass die Rasse auf die Reaktivität schließen lässt. Hütehunde und Treibhunde wie Collies, Australian Shepherds und Corgis, aber auch Terrier und Pudel gehören zu den prinzipiell reaktiven Rassen. Hütehunde müssen flexibel auf veränderte Situationen reagieren, während etwa ein Schutzhund vorhersehbar und exakt so reagieren soll, wie es im Training geübt wurde.


Fazit:

Leinenaggression
Dieser Hund mag reaktiv sein, oder auch nicht. Seine Leinenaggression hat ihre Ursache nicht darin, sondern in der mangelhaften Abdeckung seiner Sicherheitsbedürfnisse.

Insgesamt zeigt sich, dass der Begriff "reaktiv" bei Hunden oft missverstanden wird. Ein reaktiver Hund ist nicht zwangsläufig aggressiv, sondern verfügt über eine ausgeprägte reaktive Intelligenz, die es ermöglicht, flexibel auf verschiedene Herausforderungen zu reagieren. Die Rasse spielt dabei eine Rolle, aber auch die individuelle Trieblage jedes einzelnen Hundes beeinflusst sein reaktives Verhalten. Besonders bei hochreaktiven Hunden zeigt sich, dass diese weit mehr sind als nur unsere loyalen Gefährten. Ihre Fähigkeit, flexibel auf Herausforderungen zu reagieren, macht sie zu individuellen Persönlichkeiten mit einzigartigen Eigenschaften. Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du die reaktive Intelligenz deines besten Freundes entfalten kannst? Sieh dir meine Angebote im Bereich des Trick-&Klickertrainings an und entdecken die Schlüssel zu einer harmonischen Mensch-Hund-Beziehung!



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