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Magazin: Blog2
AutorenbildThomas Hauser

Der Belgische Schäferhund: Vier Typen, eine Leidenschaft für Arbeit

Die vier TYpen belgischer Schäferhunde
Von links nach rechts: Groenendael / Tervueren / Laekenois / Malinois

Der Belgische Schäferhund gehört zu den intelligentesten, arbeitsfreudigsten und vielseitigsten Hunderassen weltweit. Die vier Varietäten – Groenendael, Tervueren, Malinois und Laekenois – zeichnen sich durch spezifische Merkmale im Aussehen aus, haben jedoch ähnliche Wesenszüge.


1. Ursprung und Zuchtgeschichte

Der Belgische Schäferhund stammt ursprünglich aus Flandern, wo er seit dem späten 19. Jahrhundert gezüchtet wird. Ziel war es, einen robusten, intelligenten und arbeitsfreudigen Hütehund zu schaffen, der das belgische Klima gut verträgt. Der Belgische Schäferhund wurde zunächst als reiner Arbeitshund gezüchtet und diente Hirten und Bauern als unermüdlicher Begleiter beim Hüten von Schafherden.

Im Jahr 1891 wurde der Belgische Schäferhund offiziell als Rasse anerkannt, wobei die vier Varietäten – Groenendael, Tervueren, Malinois und Laekenois – je nach Region und Felltyp unterschieden wurden. In Belgien ist bis heute eine gewisse Zuchttreue erhalten geblieben, und auch international gelten die vier Varietäten als individuelle Typen innerhalb der Rasse.


2. Die vier Typen des Belgischen Schäferhunds


Groenendael

Groenendael

Der Groenendael ist die langhaarige, schwarze Variante des Belgischen Schäferhunds und zeichnet sich durch sein dichtes, meist glänzendes schwarzes Fell aus. Er gilt als besonders elegant und hat ein ruhiges, aber wachsam-fokussiertes Wesen. Der Groenendael wird häufig als Wach- und Arbeitshund sowie als Such- und Rettungshund eingesetzt.


Tervueren

Tervueren

Der Tervueren hat ebenfalls ein langes Fell, das jedoch unterschiedliche Farbtöne haben kann, meist von rotbraun bis falbfarben mit schwarzer Maske. Tervuerens werden oft als besonders intelligent und lernfreudig beschrieben, was sie in der Arbeit mit Menschen besonders beliebt macht. Sie gelten als sensibel und familienfreundlich und sind vielseitig einsetzbar.


Malinois

Malinois

Der Malinois, die kurzhaarige und wohl bekannteste Variante, ist für seine Einsatzbereitschaft und Belastbarkeit bekannt. Mit seinem athletischen Körperbau und der hohen Intelligenz wird er heute vor allem im Polizei- und Militärdienst sowie bei Rettungseinsätzen verwendet. Er gilt als die temperamentvollste Variante des Belgischen Schäferhunds.


Laekenois

Der Laekenois ist die seltenste Variante und besitzt ein raues, drahtiges Fell, meist in Falb- oder Rottönen. Er wurde ursprünglich als Hütehund und auch zum Bewachen von Leinenfeldern eingesetzt. Mit seinem besonders natürlichen und ursprünglichen Aussehen wird er von Liebhabern als urtümlich beschrieben, und seine Persönlichkeit ist oft als etwas ruhiger im Vergleich zu den anderen Varianten.


3. Ursprüngliche Verwendung und Hütestil

Der Belgische Schäferhund war von Anfang an ein echter Arbeitshund. Seine Hauptaufgabe bestand im Hüten und Bewachen von Vieh. Anders als viele Hütehunde, die die Herde stark in Bewegung halten, arbeiten Belgische Schäferhunde eher kontrollierend und beobachten ihr Umfeld mit hoher Aufmerksamkeit. Ihr Hütestil ist daher durch ein wachsames, aber kontrolliertes Arbeiten geprägt.


4. Trieblage und Charaktereigenschaften

Der Belgische Schäferhund zeichnet sich durch einen besonders ausgeprägten Hütetrieb aus, der ihn zu einem außergewöhnlichen Arbeitshund macht. Dieser Trieb befähigt ihn, eigenständig und effizient bei der Kontrolle von Herden oder bei Aufgaben wie der Personensuche zu arbeiten. Besonders der Malinois ist in dieser Hinsicht herausragend, da er eine hohe Fähigkeit besitzt, auf sich verändernde Situationen schnell zu reagieren und die Aufgabe konsequent zu verfolgen. Der Hütetrieb ist auch der Grund, warum der Belgische Schäferhund eine natürliche Wachsamkeit und ein starkes Bedürfnis nach Beschäftigung zeigt.

In der Familie zeigt sich der Belgische Schäferhund meist anhänglich und freundlich. Er benötigt jedoch eine klare und konsequente Führung sowie regelmäßige geistige und körperliche Auslastung, um zufrieden und ausgeglichen zu sein.


5. Moderne Verwendung und Einsatzgebiete

Heute wird der Belgische Schäferhund aufgrund seiner hohen Intelligenz und Vielseitigkeit in vielen Bereichen eingesetzt. Neben der ursprünglichen Hütearbeit findet man ihn als Polizei- und Militärhund, wo er Aufgaben wie Personensuche, Drogensuche und Schutzarbeit übernimmt. Auch als Rettungshund bei Katastrophen oder Lawinen und in den meisten Hundesportarten ist der Belgische Schäferhund erfolgreich. Seine Lernfreude und hohe Bindung an den Menschen machen ihn auch für ambitionierte Freizeitsportler zu einem idealen Partner.


Fazit

Der Belgische Schäferhund ist eine Rasse, die Arbeitswillen, Intelligenz und eine enge Bindung zum Menschen vereint. Die vier Typen bieten für verschiedene Vorlieben und Aufgabenbereiche jeweils spezifische Eigenschaften, doch alle teilen die charakteristischen Merkmale des Belgischen Schäferhunds: eine hohe Einsatzbereitschaft, ein starkes Bedürfnis nach Aufgaben und eine beeindruckende Vielseitigkeit. Mit der richtigen Auslastung und einer konsequenten Erziehung ist der Belgische Schäferhund ein einzigartiger Begleiter, der seinen Menschen mit Loyalität und Arbeitsfreude zur Seite steht.

Die hohe Arbeitsbereitschaft dieser Rasse geht jedoch weit über das hinaus, was ein durchschnittlicher Hundehalter seinem Tier bieten kann. Wer darüber nachdenkt, sich einen Belgischen Schäferhund als Familienhund zuzulegen, sollte genau wissen, was er tut. Ist das nicht der Fall, rate ich von der Haltung eines Belgischen Schäferhundes dringend ab!


Wenn du dir einen Hund zulegen möchtest und dir nicht zu 100% sicher bist, welche Hunderasse zu dir passt, dann berate ich dich gerne:


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