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Magazin: Blog2
AutorenbildThomas Hauser

Briard: Der vielseitige Hütehund mit Charakter

Ein Hund der Rasse Briard mit einem Kauknochen auf einer Wiese

Der Briard, auch Berger de Brie genannt, ist eine der ältesten französischen Hütehunderassen und bekannt für seine Vielseitigkeit, Loyalität und seinen unverwechselbaren Charme. Diese Rasse vereint Arbeitsfreude mit einem ausgeprägten Familiensinn, was sie sowohl für aktive Hundehalter als auch für Liebhaber von Hütehunden besonders attraktiv macht. In diesem Rasseportrait werfen wir einen genaueren Blick auf die Geschichte, das Aussehen, den Charakter und die besonderen Ansprüche des Briards.


Geschichte und Herkunft

Der Briard stammt aus Frankreich und hat eine lange Geschichte als Arbeitshund. Bereits im 8. Jahrhundert wurden Hunde beschrieben, die dem Briard ähnlich sahen. Seine Hauptaufgabe bestand darin, Vieh zu hüten und es vor Raubtieren zu schützen. Besonders in der Region Brie, von der er seinen Namen erhielt, war der Briard ein unersetzlicher Helfer für Landwirte. Im Laufe der Zeit bewies der Briard auch im Militärdienst seine Fähigkeiten, insbesondere während der Weltkriege, wo er als Meldehund und Suchhund diente.


Aussehen und Körperbau

Mit einer Schulterhöhe von 58 bis 69 cm und einem Gewicht von 30 bis 40 kg gehört der Briard zu den mittelgroßen bis großen Hunderassen. Sein auffälligstes Merkmal ist sein üppiges, leicht gewelltes Fell, das in Farben wie Schwarz, Grau oder verschiedenen Schattierungen von Fawn (Falb) vorkommt. Die dichte Unterwolle schützt den Briard vor Kälte und Nässe, was ihn zu einem idealen Arbeitshund auch in raueren Umgebungen macht.

Besonders hervorzuheben sind die markanten Augenbrauen, die ihm einen einzigartigen, fast „philosophischen“ Ausdruck verleihen. Auch die charakteristischen Hängeohren und der lange buschige Schwanz gehören zu seinen typischen Merkmalen.


Charakter und Wesen

Der Briard ist ein selbstbewusster und unabhängiger Hund, der gleichzeitig sehr menschenbezogen ist. Seine Intelligenz und sein ausgeprägter Schutztrieb machen ihn zu einem zuverlässigen Wächter, der seine Familie aufmerksam im Auge behält. Dennoch ist er kein Hund, der von Natur aus aggressiv ist – vielmehr zeigt er eine gesunde Vorsicht Fremden gegenüber und ist freundlich und loyal zu seinen Bezugspersonen.

Einzigartig ist auch sein Stil, in dem er Vieh hütet. Von allen hütenden Hunden ist er der gelassenste. Ein Briard rennt nicht, er schreitet!

Ein Briard braucht klare Führung und eine konsequente, aber liebevolle Erziehung, da er sonst dazu neigt, eigenständig Entscheidungen zu treffen. Aufgrund seiner hohen Intelligenz ist er leicht zu motivieren, benötigt aber auch geistige Herausforderungen, um zufrieden zu sein. Eine regelmäßige Aufgabe, sei es Hütearbeit, Suchspiele oder andere hundesportliche Aktivitäten, ist für sein Wohlbefinden entscheidend.

Portrait eines schwarzen Exemplars der Hunderasse Briard


Haltung und Pflege

Die Pflege eines Briards erfordert Zeit und Geduld, da sein dichtes Fell regelmäßig gebürstet werden muss, um Verfilzungen zu verhindern. Insbesondere im Frühjahr und Herbst, wenn der Fellwechsel stattfindet, ist intensivere Fellpflege notwendig. Auch sollten die Ohren und Pfoten regelmäßig kontrolliert werden, da sich in seinem Fell leicht Schmutz und Fremdkörper festsetzen können.

Briards brauchen ausreichend Bewegung, aber vor allem auch geistige Beschäftigung. Lange Spaziergänge, sportliche Aktivitäten wie Agility oder Funtrailing sowie Aufgaben, die ihn fordern, sind ideal für diesen aktiven Hund. Ohne genügend Auslastung kann der Briard schnell Langeweile entwickeln, was zu unerwünschtem Verhalten führen kann.


Dipl. Tiertrainer Thomas Hauser mit einem Briard auf dem Schnuffelhof.
Dipl. Tiertrainer Thomas Hauser mit einem Briard auf dem Schnuffelhof.

Gesundheit

Briards sind im Allgemeinen robuste Hunde, doch wie bei vielen großen Rassen können sie zu Hüftdysplasie (HD) neigen. Seriöse Züchter achten darauf, nur mit gesunden Elterntieren zu züchten, um das Risiko von Erbkrankheiten zu minimieren. Auch die Progressive Retinaatrophie (PRA), eine Augenerkrankung, tritt gelegentlich bei Briards auf. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind daher essenziell.


Für wen ist der Briard geeignet?

Der Briard ist kein Hund für jedermann. Er braucht Menschen, die ihm sowohl körperlich als auch geistig gerecht werden und die bereit sind, Zeit in seine Pflege und Erziehung zu investieren. Aufgrund seines ausgeprägten Schutztriebs und seiner Intelligenz eignet er sich hervorragend für erfahrene Hundehalter, die ihm klare Strukturen bieten können. Familien mit Kindern können von seiner liebevollen Art profitieren, solange der Briard gut sozialisiert ist.


Nicht sicher, ob ein Briard der richtige Hund für Dich ist? Sprich besser vorher mit einem Fachmann!




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