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Magazin: Blog2
AutorenbildThomas Hauser

Anrüchig: Hilfe, mein Hund frisst Kot!


Wenn ein Hund regelmäßig Kot frisst, dann ist das nicht nur sehr unangenehm. Eine ellenlange Liste von Parasiten und Krankheitsüberträgern gefährden sowohl Halter als auch Hund.


Die Ursachen

sind vielfältig. Der erste Weg sollte IMMMER zum Tierarzt führen um Mangelernährung oder organische Probleme auszuschließen. In der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle liegt aber kein körperliches Problem vor.


Sonderfall Pferdeäpfel

Pferdekot, besonders Kot von Fohlen enthält antibiotisch wirkende Bestandteile. Frisst der Hund also ausnahmsweise einmal Pferdekot, könnte es sich um eine Selbstmedikation handeln. Leider muss man damit rechnen, dass der Urheber des Pferdeapfels selbst Medikamente bekommt. Diese sind nicht für die Verstoffwechslung durch Hundeartige Raubtiere gedacht und stellen eine erhebliche Gefahr für die Gesundheit des Hundes dar. Auch in diesem Fall ist also die "Selbstmedikation" des Hundes besser zu unterbinden und der Tierarzt aufzusuchen.


Verhaltensprobleme

Wenn gesundheitliche Aspekte also abgeklärt sind, bleib ein Verhaltensproblem, mit dem wir uns unbedingt befassen sollten.

In vielen Fällen der Koprophagie bei Hunden handelt es sich um ein erlerntes Verhalten. Um den kotverschmierten, übelriechenden Hund wird großes Aufsehen veranstaltet. Der Hund hat erlernt, dass er auf diese Weise die Aufmerksamkeit seiner Menschen erregen kann.


Sozialisation

Selten, aber doch kann es vorkommen, dass der Hund dieses Verhalten bereits im Welpenalter von seiner Mutter "erlernt" hat. Zwar wird ein verantwortungsbewusster Züchter einen verhaltensgestörten Hund von der Zucht ausschließen, doch sind beileibe nicht alle Züchter so redlich. Besonders bei Hunden aus "Vermehrungsanstalten" ist diese Weitergabe von Verhaltensproblemen gar nicht so selten.


Was kann man tun?

Egal, wie der Hund dieses Verhalten erlernt hat, schon alleine aus gesundheitlichen Gründen sollte man dieses Verhalten unterbinden. Doch wie macht man das, wenn man ja gerade kein großes Aufhebens um die Sache machen sollte?


  • Art-und rassegerechte körperliche und vor allem geistige Auslastung des Hundes ist meist noch nicht die Lösung, sicher aber die Voraussetzung um das Problem zu lösen. Wer die grundlegenden Bedürfnisse seines Hundes nicht beachtet, kann von seinem Hund auch nichts verlangen.

  • Wenn es passiert, hat es sich als hilfreich erwiesen, den Hund schon im Ansatz durch ein Geräusch, einen spitzen Schrei oder Händeklatschen abzulenken.

  • Sowie der Hund von seinem grausigen Werk kurz Abstand nimmt, geht man ohne weiteres Trara sofort weiter.

  • Nützt auch das nicht, bleibt einem nichts anderes übrig, als den Chef heraushängen zu lassen und dem Hund scharf und unmissverständlich zu kommunizieren, dass dieses Verhalten keine Option ist. Der kundige Halter kommuniziert selbstverständlich mit einem Tier nicht verbal, sondern Körpersprachlich!


Es ist nicht leicht, einem Tier (wie auch einem Menschen) einmal verfestigtes Verhalten wieder abzugewöhnen. Scheitert man, so ist das keine Schande. Es gibt keinen Grund, sich durch Scham oder Ekel von der Konsultation eines qualifizierten Tiertrainers abhalten zu lassen!



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