Die Regel „1 Hundejahr entspricht 7 Menschenjahren“ trifft nur bedingt zu. Das Alter eines Hundes ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Größe des Hundes:
Prinzipiell kann gesagt werden, das große und schwere Hunde kurzlebiger sind als kleine und leichte Hunde. Jedoch altern gerade große Hunde nicht linear. Oft reifen sie spät und altern danach etwas schneller.
Die Rasse
Der Rekordhalter unter den Hunden war, laut Guiness-Buch der Rekorde, lange Zeit der 1939 mit 29 ½ Jahren verstorbene Australian Cattle Dog „Blue Eye“.
In neuerer Zeit wurde Blue Eye an Lebensjahren von der Australian Kelpie Hündin Maggie mit verbürgten 30 Lenzen überholt. Beide Hunderassen sind mit bis zu 25Kg eher mittelgroß und widersprechen damit der oben angeführten Regel.
Wer nun an die Anschaffung eines solchen Tieres denkt, dem sei dringend davon abgeraten. Wenn Sie nicht eine Rinder- oder Schafherde zu treiben oder zu hüten haben, wird es nämlich schwer, diese beiden Rassen angemessen zu beschäftigen.
Biologisches Alter:
Ebenso wie beim Menschen gibt es beim Hund ein biologisches Alter. Der Gesundheitszustand spielt auch bei Ihrem Vierbeiner eine entscheidende Rolle, auch Ihr Hund ist so alt, wie er sich fühlt. Neben einer guten Genetik ist es eine gute Ernährung, der Rasse angemessene Bewegung und eine ebensolche geistige Forderung, die Ihren haarigen Freund jung halten.
Genetik:
Gerade bei „Modehunden“ kommt es aufgrund der temporär starken Nachfrage zu einer Vernachlässigung der Faktoren Wesensfestigkeit, Gesundheit und eben auch Langlebigkeit. Auch die Reinzüchtung bestimmter, rein optischer Merkmale wie zum Beispiel der Farbe des Fells haben wegen der genetischen Verarmung schlechten Einfluss auf die Langlebigkeit der Rasse. Als Beispiel dafür mag der Berner Sennenhund dienen.
Ursprünglich stellten die Sennenhund einen bestimmten Schlag von Hunden, die nach ihrer Nützlichkeit selektiert wurden. Es bildeten sich die Vorfahren der Rassen „Großer Schweizer Sennenhund“, „Berner Sennenhund“, „Appenzeller Sennenhund“ und „Entlebucher Sennenhund“. Alle vier dieser Schläge hatten zunächst noch Haarkleider von unterschiedlicher Farbe. Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte die Reinzucht dieser Schläge in der heute bekannten und beliebten Farbgebung. Diese züchterische Maßnahme brachte aufgrund des Ahnenverlustes auch eine verkürzte Lebensdauer der Hunde mit sich. Eine weiteren Einschnitt brachten die 90er Jahre, als der Berner Sennenhund zum Modehund wurde. Die Rasse wurde nun ehe vermehrt als gezüchtet. Mit Tiere, die zur Zucht eigentlich nicht geeignet waren, wurde munter weitergezüchtet. Die Folge: während der Große Schweizer Sennenhund oft ein Alter von 11 bis 12 Jahren erreicht und die kleineren Vertreter des Schlages, der Appenzeller und der Entlebucher Sennenhund noch deutlich älter werden, sind der überwiegenden Mehrheit der etwas kleineren Berner Sennenhunde kaum mehr als 6 bis 8 Jahre beschieden. Natürlich gab und gibt es auch seriöse Züchter, deren Hunde noch immer gesund und verhältnismäßig langlebig sind.
Gibt es nicht einen halbwegs tauglichen Richtwert?
Einen einigermaßen brauchbaren Vergleich von Hunde- und Menschenjahren können Sie folgender Tabelle entnehmen:
Was kann ich für die Langlebigkeit meines Hundes tun? Vermeiden Sie Qualzuchten und Modehunde. Ziehen Sie die Anschaffung eines gut sozialisierten Mischlings in Betracht. Ernähren Sie Ihr Tier hochwertig und vermeiden Sie weitestgehend „Menschenfutter“. Bewegen sie Ihr Tier viel, aber ohne es zu überfordern. Bieten Sie ihm ein geregeltes Umfeld und fordern sie es auch geistig seinem Wesen entsprechend. Wenn Sie diese Punkte beachten, werden Sie aller Wahrscheinlichkeit lange Zeit Freude mit dem Tier haben, für das Sie die Verantwortung übernommen haben.
Ich stehe den Haltern von jungen wie alten Hunden gerne zur Seite:
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